Auf Grund der Corona Pandemie konnten am Heiligen Abend auch in Albshausen und Steindorf keine Familiengottesdienste mit Krippenspiel stattfinden. Deshalb hatten sich das ehrenamtliche Betreuerteam und Diakon Stefan Zeiger schon Wochen vorher eine Alternative überlegt. Da sich die Kinder nicht in Präsenz zur Theaterprobe treffen durften, wurden Sie in historischen Kostümen und an besonderen Orten in kleinen Gruppen fotografiert, so wie es die Abstands- und Hygienevorschriften erlaubt haben. Ein Bilderbuch sollte es werden, in dem die besondere Geschichte der Heiligen Nacht im „Heute“ dargestellt wird. Das Schoss in Braunfels wurde Residenz von Kaiser Augustus, das Kloster Altenberg bot die Kulisse für das historische Bethlehem. Im Stall von Familie Quiring in Albshausen fanden Maria und Josef eine Herberge und sogar Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner ließ es sich nicht nehmen eine Rolle zu spielen.
„Bethlehem on Tour“ als Titel des Buches hatte aber noch eine zweite Bedeutung. Die jugendlichen Betreuer der Kirchengemeinden schlüpften am Heiligen Abend selbst in Kostüme, um für die Kinder und Familien mit einer lebendigen Weihnachtskrippe durch Albshausen und Steindorf zu fahren. Irgendwie mußten ja die Bilderbücher verteilt werden, deren Druckkosten dankenswerter Weise von den beiden Fördervereinen der Kirchengemeinden übernommen wurde.
Mit Tranktoranhängern und einem liebevoll gebauten Stall, mit Schafen und sogar Alpakas der Familie Gorschlüter aus Braunfels, war die bunte Schar unterwegs zu vier Haltestellen. Rund 350 Besucherinnen und Besucher konnten so mit großem Abstand aber doch als Gemeinde jeweils einen besonderen Gottesdienst erleben. Diakon Stefan Zeiger erzählte inmitten der lebendigen Krippe die Weihnachtsgeschichte und nach dem Schlusssegen wurden die Bilderbücher an Jung und Alt verteilt.
Stefan Zeiger, der auch Pressesprecher des Vereins Menschen für Kinder ist, machte deutlich, dass es bei aller Freude über die Geburt von Gottes Sohn auch Kinder gibt, denen es gesundheitlich sehr schlecht geht. Und so wurden Spenden für an Krebs erkrankte Kinder gesammelt, um die sich der Solmser Verein seit 25 Jahren in besonderer Weise kümmert. Auch auf der Homepage der Kirchengemeinden konnte das Buch angeschaut werden und manch Einer machte von der Möglichkeit gebrauch, eine Spende zu überweisen.
Eine tolle Spendensumme von 1535 Euro war am Ende das Ergebnis eines unvergesslichen Projektes, das sogar im Hessischen Rundfunk, bei Radio FFH und in der heimischen Presse große Beachtung fand.
Wir bedanken uns bei allen Kindern, Eltern, dem Betreuerteam, allen Mitwirkenden und nicht zuletzt allen Spendern!
Titelbild : Die lebendige Krippe an einer der vier Haltestationen
Bild 2 von vorne links: Nia, Samuel, Felix (Maria, Jesus, Josef) hinten links: Ronny Hein (Requisite), Mira Stamer (Fotos) und Stefan Zeiger (Organisation)
Bild 3: Cover des Bilderbuchs